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Meet the brand: IOSOY - nachhaltig, fair, Made in Germany

Meet the brand: IOSOY - nachhaltig, fair, Made in Germany

Mein letzter Einkauf bei H&M? Ich kann mich nicht mehr erinnern. Lieber habe ich Qualität als Masse in meinem Kleiderschrank. Deswegen wähle ich bewusst aus, bevor ich etwas kaufe. Bei meiner Recherche nach deutschen Fair Fashion Labels bin ich auf IOSOY gestossen. Ich habe mit der Designerin und Gründerin von IOSOY Barbara Weigand gesprochen. 

Wie kam es dann dazu, dass du angefangen hast, dich mit nachhaltiger Mode auseinander zu setzen? Gab es einen bestimmten Auslöser? 

Da Nachhaltigkeit für mich in erster Linie auch Langlebigkeit bedeutet, stand dies für mich immer priorisiert an erster Stelle, als ich mich 2008 dazu entschied, mein Label IOSOY zu gründen. IOSOY heisst ich bin. Daher heisst es für mich, wenn ich meinen persönlichen Kleidungsstil gefunden habe, unterliege ich keinen Trends mehr von aussen. Ich weiss, was ich tragen kann und suche mir meine Kleidung gezielt aus. Weniger ist mehr. Je hochwertiger, je langlebiger. Je langlebiger, desto zeitloser. Je zeitloser, desto wandelbarer. 

Welche anderen deutschen oder internationalen Labels haben in deinen Augen Vorbildcharakter?

Jacke von IOSOY

Ich verehre DIOR und STEVE MCQUEEN. Zwei Label, die genau den Attributen entsprechen, die ich IOSOY zuschreibe. Diese Frauen, die diese Mode tragen, haben ihren Stil gefunden. Haben ein Gefühl für Farben und Stoffe, sowie den Wunsch mit dem, was sie tragen, ein Statement setzen wollen.

Wie würdest du den derzeitigen Zustand in der Textilproduktion beschreiben? 

In einer Sackgasse und trotzdem vor der „großen Chance“, den so notwendigen Umwandlungsprozess der „textilen Produktion“ durchzuführen. Es ist wichtig, jetzt den Auftrag bitte anzunehmen, um für unsere Umwelt, den Wechsel von Quantität zu Qualität endlich zu vollziehen. 

Viele große Labels sind mittlerweile auf den Zug Nachhaltigkeit aufgesprungen. Worauf müssen Verbraucher wirklich achten, um nicht dem grünen Schein zu erliegen? 

Ich versuche so viel wie möglich zu informieren, darüber, dass so laue Versprechen „Kleidung zum Recyceln dem Händler“ zurück zu bringen, weil daraus wieder neue Kleidung gefertigt werden kann. Das ist eine Lüge, das nennt man „Green-Washing“. Fakt ist, man kann aus Mischgeweben, keine neue Faser mehr herstellen, sondern nur noch minderwertige Putzlappen. Also mit zurück gebrachten getragenen Kleidungsstücken in Tüten, kann man sein Gewissen nicht beruhigen, nur in dem man anfängt bewußt umzudenken und sein Einkaufsverhalten zu verändern.

Was würdest du dir von deinen Kollegen aus der Textilindustrie wünschen? 

Support, Cooperation durch Soziale Netzwerke, große Marken kleinen Designern Zugang zu Strukturen geben.

Welche Aspekte der Nachhaltigkeit liegt dir besonders am Herzen? 

Langlebigkeit, weil die IOSOY-Kundin ihre Kleidungsstück lange trägt und immer wieder neu für sich entdeckt. Langlebigkeit setzt hochwertige Materialien und Verarbeitung voraus. Da ich Textildesigner bin, liegt mir natürlich der Stoff am Herzen. Es gibt viele neue innovative Ideen im Stoffbereich - Recycelt oder als ressourcen-freundlicher Grundstoff - beide reduzieren den CO2 Footprint. 

Wie könnte man noch mehr Kunden dafür begeistern, weniger, dafür jedoch nachhaltiger und fairer zu kaufen?

Indem man an ihr Gewissen und Verantwortung appelliert durch Transparenz und Offenlegung in Materialherstellung und Produktionsabläufen bietet. Das ist echtes Storytelling, was den Kunden an den Hersteller/Designer emotional bindet, da er durch seine Kleidung, die er trägt, seine Haltung zeigen möchte. 

Hat sich das Konsumverhalten durch Corona verändert? Vor allem in Sachen nachhaltige Mode?

Jacke von IOSOY

Jacke von IOSOY

Die erste Reaktion der Konsumentinnen war Zurückhaltung, da man während des Lockdown, seinen Bedarf zurückgeschraubt hat. Jeder von uns hat genügend Kleidung und so brauchte man erst mal nichts. Anlässe gab es nicht. Es ist wie bei Lebensmitteln, es gibt diese Gruppe von Menschen, die sich Gedanken machen und Verantwortung für ihr Konsumieren übernehmen. Dadurch, dass man sich gewisse Dinge hinterfragt und sich so bewusst entscheidet aus dem FAST FASHION Rad auszusteigen, wird man „offen“ für Labels, die für Transparenz und Offenlegung stehen. 

Für viele Menschen ist „shoppen“ aber ein Übersprung, um sich zu belohnen. Diese werden immer nach Schnäppchen suchen. Die anderen werden ihren Konsum neu ausrichten und auf Informationen, wie hergestellt wird, reagieren. Da wird es sicher auch zu Erfolg führen, wenn man es schafft eine „production on demand“ auf zu bauen, die nur noch so viel herstellt, wie gebraucht wird. 

Interessant ist, dass schon in anderen Bereichen eine Verknappung von Rohmaterialien gerade entsteht. Ich sehe das auch in der Textilherstellung. Bio-Baumwolle ist gerade nicht zu bekommen. Folgen sind Preiserhöhung. Das wird zwangsläufig alles verändern. Es stehen große Veränderung bevor.

jacke von IOSOY

jacke von IOSOY


My last purchase at H&M? I can't remember. I'd rather have quality than bulk in my wardrobe. That's why I choose consciously before I buy anything. While researching German fair fashion labels, I came across IOSOY. I spoke to the designer and founder of IOSOY Barbara Weigand.

How did it come about that you started to deal with sustainable fashion? Was there a particular trigger?

Since sustainability means longevity to me first and foremost, it was always a priority when I decided to found the label IOSOY in 2008. IOSOY means I am. When I have found my personal clothing style, I am no longer subject to outside trends. I know what I can wear and choose my clothes specifically. Less is more. The higher quality, the more durable. The more durable, the more timeless. The more timeless, the more changeable.

Which other German or international labels are role models in your eyes?

I adore DIOR, for a label that corresponds exactly to the attributes I ascribe to IOSOY. The woman who wears Dior has found her style.

How would you describe the current state of textile production?

At a dead end and facing a great opportunity to carry out the much-needed transformation process of textile production.

Many big labels have now jumped on the sustainability bandwagon. What do consumers really have to look out for in order not to succumb to green appearances?

Inform yourself so as not to believe promises.

What would you wish from your colleagues in the textile industry?

Support, cooperation through networking.

What aspects of sustainability are particularly close to your heart?

Durability, because the IOSOY customer wears her garment for a long time and always discovers something new for herself. Durability requires high-quality materials and workmanship. As I am a textile designer, fabric is naturally close to my heart. There are many new innovative ideas in the fabric sector - recycled or as a resource-friendly basic material - both reduce the CO2 foodprint.

How could you inspire even more customers to buy less, but more sustainably and fairly?

By appealing to their conscience and responsibility by offering transparency and disclosure in material manufacturing and production processes. This is real storytelling, which emotionally binds the customer to the manufacturer/designer, as they want to show their attitude through the clothes they wear.

Has consumer behaviour changed as a result of Corona? Especially in terms of sustainable fashion?

The first reaction of consumers was restraint, because during the lockdown, people cut back on their needs. We all have enough clothes, so we didn't need anything at first. There were no occasions. It's like food, there's this group of people who think about and take responsibility for their consumption. By questioning certain things and making a conscious decision to get off the FAST FASHION wheel, you become "open" to labels that stand for transparency and disclosure.

For many people, however, "shopping" is a leap to reward themselves. These will always look for bargains. The others will reorient their consumption and respond to information about how things are produced. It will certainly lead to success if one manages to build up a production on demand that only produces as much as is needed.

It is interesting that a shortage of raw materials is already emerging in other areas. I also see this in textile production. This will inevitably change everything.

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